Rückblick Industriekultur-Konvent 2024:
Das Ehrenamt in der Industriekultur, 3-Städte-Depot Hückeswagen
Der alljährlich und in diesem Jahr zum dritten Mal stattfindende Konvent des Netzwerks Industriekultur Bergisches Land fand im 3-Städte-Depot in Hückeswagen statt, einem privaten Verein, der in einer großen Lagerhalle viele historische Maschinen gesammelt hat und ausstellt. Diese Ausstellungsstücke repräsentieren die frühere regionale Wirtschaftskraft der Stadt und Region, denn viele von den Maschinen wurden im Bergischen Land hergestellt. Eine weitere Besonderheit ist, dass alle Maschinen von den Vereinsmitgliedern restauriert wurden und deshalb funktionsfähig sind. Viele Mitglieder bringen ihr Knowhow aus früheren beruflichen Tätigkeiten mit.
Der Industriekultur-Konvent unter dem Thema „Das Ehrenamt in der Industriekultur“ beinhaltete drei interessante Vorträge. Der Erste beschäftigte sich damit, das Wissen und das handwerkliche Können für spätere Generationen zu bewahren. Ellen Bömler und Konrad Gutkowski von den LWL-Museen für Industriekultur stellten das Projekt "Digitizing Living Heritage - bewahren, dokumentieren, teilen. Ehrenamt und Wissenstransfer" vor. Um das Wissen zur Bedienung historischer Maschinen zu bewahren, werden die Menschen, die z.B. in Museen altes Handwerk präsentieren, bei ihrer Tätigkeit gefilmt. Damit werden zum einen Lehrfilme erstellt, zum andern aber auch die Handgriffe und Abläufe historischer Produktionen für ein Handbuch dokumentiert.
In einer zweiten Präsentation von Daniel Steinbrecher (Naturpark Bergisches Land) und Claudia Moll (destinetCHANGE) wurde das demnächst nach zwei Jahren endende Projekt "Heimatmuseum 2.0" vorgestellt. Hier haben der Naturpark Bergisches Land und das private Unternehmen „destinet Change“ 13 Museen und historische Standorte wie z. B. Mühlen begleitet, um ihre Inhalte und Angebote in diversen Workshops kritisch zu prüfen und ggf. nach neuen Wegen zu suchen, um Menschen zum Besuch der Standorte zu bewegen, aber auch neue Mitwirkende im Ehrenamt zu finden. Dabei brachte destinetChange vor allem das Wissen aus musealen Methoden, touristischen Möglichkeiten und Veränderungsmanagement mit.
Im dritten Vortrag stellte dann Peter Schönfeld (BGV Rhein-Berg) das Projekt „Bensberger Erzrevier“ unter dem Aspekt vor, dass über die Zusammenarbeit von Dienststellen des LVR und dem Geschichtsverein eine große Anzahl von EhrenamtlerInnen in die inhaltliche Erschließung dieser Kulturlandschaft eingebunden wurde. Dabei wurden so unterschiedliche Beiträge geliefert, vom Erkunden archäologischer Zusammenhänge bis hin zum Erstellen von digitalen Karteninhalten auf GIS-Basis.
Auch auf diesem Industriekultur-Konvent bestand wieder ein reger Austausch, nicht nur in den Diskussionen zu den einzelnen Präsentationen, sondern auch im Get-Together in den Pausen. Viele Kontakte wurden geknüpft, und alle freuen uns auf den nächsten Industriekultur-Konvent in 2025!
Impressionen vom Industriekultur-Konvent 2024



